Donnerstag, 28. Januar 2010
Deutsches Blockbuster-Futter von Übermorgen
schwanenmeister, 21:03h
Was mich vor kurzem schockierte: Bis zur Fußball-WM im Juni ist der deutsche Film recht ordentlich gegen die Hollywood-Übermacht aufgestellt. Natürlich nicht zahlenmäßig. Aber wenn genügend einheimische Filme stechen und amerikanische Produktionen floppen würden, was nicht unrealistisch ist, blieben trotzdem ganze Monate in der zweiten Jahreshälfte den US-Blockbustern schutzlos ausgeliefert. Die Release-Listen werden sich sicherlich noch füllen. Deutsche Produktionen können und müssen bekanntlich nicht soweit im Voraus planen wie die Major-Studios.
Und trotzdem wüsste man gerne, unabhängig vom Constantin-Programm, was da demnächst so alles aus Deutschland kommen wird. Und dafür gibt es keine bessere Orientierung als die fettesten Fördertöpfe, nämlich die Filmförderstätten aus Bayern, NRW und Berlin-Brandenburg. Drei ganz nette Projekte habe ich mir dabei herausgefischt, die unter Umständen etwas werden könnten, ja, die ich zumindest einmal auf dem Papier interessanter finde als den Rest.
DAS ERSTE SEMESTER - Von der Neuen Schönhauser Filmproduktion, offensichtlich eine deutsche Filmschmiede, die interessantere Genrefilme machen will, wird auch das zweite ausgewählte Projekt sein. Regie führt hier Rainer Matsutani, dessen letzten Ochsenknecht-Streich "Gangs" ich noch überprüfen muss und der sich verantwortlich zeigte für "Das Papstattentat" auf RTL und den immer noch besten deutschen Fantasy-Film der letzten Jahrzehnte, "Nur über meine Leiche". Das könnte nur ein mauer "7 Days to Live"-Aufguss oder ein astreines Asia-Horror-Ripoff werden, wie sich der Plot um das besessene WG-Zimmer eher liest. Generell positiv, dass es überhaupt einen neuen deutschen Horrorfilm mit brauchbarem Budget geben wird.
TOM SAWYER - Wieder Neue Schönhauser Filmproduktion, dieses Mal heißt der Regisseur Kai Wessel, dessen geniales Knef-Biopic letztes Jahr viel zu wenige Menschen gesehen haben und der vor ein paar Jahren den zweiteiligen Heimatknüller "Die Flucht" verbrochen hatte. Das Drehbuch stammt vom Duo Klehmet & Wehlings, das bisher quasi exklusiv für die Ochsenknechts geschrieben hat. "Rock It", "Gangs", "Sommer" - you name it. Die federführenden Götter der nur langsam bis gar nicht folgenden Jugendkultur. Besonders vorteilhaft: Es gab seit Äonen von Jahrzehnten keine einprägsame Tom Sawyer-Verfilmung mehr. Die letzten Auftritte feierte die literarische Figur im Zelluloid-Unfall "Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen" und in der kongenialen, aber wenig bekannten "Futurama"-Episode "The Day The Earth Stood Stupid".
DAS JAHR DES HUNDES - Regiestar Tom Tykwer dachte, sein "The International" wäre mehr Sydney Pollack als Francesco Rosi, was sich als folgenschwerer Irrtum herausstellte. Regietalent Dennis Gansel dagegen, auch bekennender Fan der Filme des New Hollywood, wird diesen Irrtum von Natur aus eher vermeiden können. Wenn diesen Herbst sein Vampirfilm "Wir sind die Nacht" die deutschen Kinos bespielt, werkelt der gute Gansel bereits gemeinsam mit der neu aufgelegten Ufa an seinem langjährigen zweiten großen Traum: Nach dem Vampirhorror einen echten Politthriller zu drehen, was er zu Beginn seiner Karriere in Ansätzen bei "Das Phantom" mit Jürgen Vogel bereits erproben konnte. Ältere Pläne verlagerten die Story um einen geschassten deutschen Journalisten, der im Ausland wieder Arbeit findet und dabei zwischen die Fronten von Geheimpolizei und Terroristen gerrät, nach Italien. Jetzt heißt das Ziel Moskau. Liebesgrüße aus Tschetschenien.
Und trotzdem wüsste man gerne, unabhängig vom Constantin-Programm, was da demnächst so alles aus Deutschland kommen wird. Und dafür gibt es keine bessere Orientierung als die fettesten Fördertöpfe, nämlich die Filmförderstätten aus Bayern, NRW und Berlin-Brandenburg. Drei ganz nette Projekte habe ich mir dabei herausgefischt, die unter Umständen etwas werden könnten, ja, die ich zumindest einmal auf dem Papier interessanter finde als den Rest.
DAS ERSTE SEMESTER - Von der Neuen Schönhauser Filmproduktion, offensichtlich eine deutsche Filmschmiede, die interessantere Genrefilme machen will, wird auch das zweite ausgewählte Projekt sein. Regie führt hier Rainer Matsutani, dessen letzten Ochsenknecht-Streich "Gangs" ich noch überprüfen muss und der sich verantwortlich zeigte für "Das Papstattentat" auf RTL und den immer noch besten deutschen Fantasy-Film der letzten Jahrzehnte, "Nur über meine Leiche". Das könnte nur ein mauer "7 Days to Live"-Aufguss oder ein astreines Asia-Horror-Ripoff werden, wie sich der Plot um das besessene WG-Zimmer eher liest. Generell positiv, dass es überhaupt einen neuen deutschen Horrorfilm mit brauchbarem Budget geben wird.
TOM SAWYER - Wieder Neue Schönhauser Filmproduktion, dieses Mal heißt der Regisseur Kai Wessel, dessen geniales Knef-Biopic letztes Jahr viel zu wenige Menschen gesehen haben und der vor ein paar Jahren den zweiteiligen Heimatknüller "Die Flucht" verbrochen hatte. Das Drehbuch stammt vom Duo Klehmet & Wehlings, das bisher quasi exklusiv für die Ochsenknechts geschrieben hat. "Rock It", "Gangs", "Sommer" - you name it. Die federführenden Götter der nur langsam bis gar nicht folgenden Jugendkultur. Besonders vorteilhaft: Es gab seit Äonen von Jahrzehnten keine einprägsame Tom Sawyer-Verfilmung mehr. Die letzten Auftritte feierte die literarische Figur im Zelluloid-Unfall "Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen" und in der kongenialen, aber wenig bekannten "Futurama"-Episode "The Day The Earth Stood Stupid".
DAS JAHR DES HUNDES - Regiestar Tom Tykwer dachte, sein "The International" wäre mehr Sydney Pollack als Francesco Rosi, was sich als folgenschwerer Irrtum herausstellte. Regietalent Dennis Gansel dagegen, auch bekennender Fan der Filme des New Hollywood, wird diesen Irrtum von Natur aus eher vermeiden können. Wenn diesen Herbst sein Vampirfilm "Wir sind die Nacht" die deutschen Kinos bespielt, werkelt der gute Gansel bereits gemeinsam mit der neu aufgelegten Ufa an seinem langjährigen zweiten großen Traum: Nach dem Vampirhorror einen echten Politthriller zu drehen, was er zu Beginn seiner Karriere in Ansätzen bei "Das Phantom" mit Jürgen Vogel bereits erproben konnte. Ältere Pläne verlagerten die Story um einen geschassten deutschen Journalisten, der im Ausland wieder Arbeit findet und dabei zwischen die Fronten von Geheimpolizei und Terroristen gerrät, nach Italien. Jetzt heißt das Ziel Moskau. Liebesgrüße aus Tschetschenien.
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