Mittwoch, 13. Januar 2010
Schweighöfer-Komödie "Friendship!" startet mit 370 Kopien
schwanenmeister, 12:16h
Für Möchtegern-Thor Matthias Schweighöfer hätte 2009 nicht besser laufen können: Komparse bei Tom Cruise' "Operation Walküre", Marcel Reich-Ranicki im TV-Ereignis "Mein Leben" dargestellt, Star der ungesehenen Störtebecker-Komödie "Zwölf Meter ohne Kopf", Sidekick in der Erfolgs-Fortsetzung "Zweiohrküken" und dann auch noch einen "Tatort" dazwischen gequetscht. Es schien so, als ob kein deutscher Film im Kino anlaufen könnte, wenn nicht der Matze kurz mal in die Kamera geblinzelt hätte. Auch bekannt als Daniel Brühl-Phänomen. Und selbst wenn Schweighöfer nicht mitspielte, sorgte er trotzdem für Schlagzeilen, etwa durch das inzwischen berüchtigte GQ-Interview, in dem er amerikanischen Filmblogs gratis Gerüchte über das Casting des nächsten Superhelden-Megablockbuster in Hollywood lieferte.
Zu den Feierlichkeiten um den Tag der deutschen Einheit sollte letztes Jahr auch die 'Ossies Go West'-Komödie "Friendship!" mit Schweighöfer in die Kinos kommen. Der Verleih Sony verschob den Start aber aus ungeklärten Gründen um zwei Monate - und tat gut daran. Die andere Einheits-Komödie, "Liebe Mauer", floppte nämlich mit altem Starttermin katastrophal. Dieses Wochenende erfolgt also der zweite Anlauf und zwar gekonnt, wie man am relativ stattlichen Kopienaufgebot von 370 deutlich erkennen kann. Ganz der scharfen Joseph Garncarz-Theorie entsprechend, dass sich der deutsche Film in den letzten Jahrzehnten, wenn er erfolgreich sein wollte, an den klebrigen Hollywood-Mainstream anpassen musste, sieht "Friendship!" nicht nur aus wie eine US-Komödie, sie spielt zusätzlich in Amerika mit, einmal von den beiden Hauptdarstellern abgesehen, überwiegend amerikanischen Schauspielern.
Die Chartsprofis Mark G. und Drebins von InsideKino tippten Anfang Januar eine erfolgsversprechende Marge von 800k-1 Mio. Zuschauer und damit den ersten deutschen Kinohit 2010. Vorzeigekritiker Rüdiger Suchsland erinnerte im Filmdienst daran, dass Regisseur Markus Goller noch 2002 die Naturkatastrophe "Planet B - Mask Under Mask" verbrochen hatte, wohl definitiv einen der schlechtesten Filme aller Zeiten. Aber Suchsland sah auch Qualitäten, eine sehr gelungene Exposition, ironisch abgefederte Ostalgie und nicht mehr sein zu wollen als eine Komödie zum schnellen Vergessen. Was schon mal sicher sein sollte: "Friendship!" wird erfolgreicher starten als der Reinhold Messner-Film "Nanga Parbat", weil dieser nur 240 Kopien auffährt. So simpel sind die Chartsgesetze.
Zu den Feierlichkeiten um den Tag der deutschen Einheit sollte letztes Jahr auch die 'Ossies Go West'-Komödie "Friendship!" mit Schweighöfer in die Kinos kommen. Der Verleih Sony verschob den Start aber aus ungeklärten Gründen um zwei Monate - und tat gut daran. Die andere Einheits-Komödie, "Liebe Mauer", floppte nämlich mit altem Starttermin katastrophal. Dieses Wochenende erfolgt also der zweite Anlauf und zwar gekonnt, wie man am relativ stattlichen Kopienaufgebot von 370 deutlich erkennen kann. Ganz der scharfen Joseph Garncarz-Theorie entsprechend, dass sich der deutsche Film in den letzten Jahrzehnten, wenn er erfolgreich sein wollte, an den klebrigen Hollywood-Mainstream anpassen musste, sieht "Friendship!" nicht nur aus wie eine US-Komödie, sie spielt zusätzlich in Amerika mit, einmal von den beiden Hauptdarstellern abgesehen, überwiegend amerikanischen Schauspielern.
Die Chartsprofis Mark G. und Drebins von InsideKino tippten Anfang Januar eine erfolgsversprechende Marge von 800k-1 Mio. Zuschauer und damit den ersten deutschen Kinohit 2010. Vorzeigekritiker Rüdiger Suchsland erinnerte im Filmdienst daran, dass Regisseur Markus Goller noch 2002 die Naturkatastrophe "Planet B - Mask Under Mask" verbrochen hatte, wohl definitiv einen der schlechtesten Filme aller Zeiten. Aber Suchsland sah auch Qualitäten, eine sehr gelungene Exposition, ironisch abgefederte Ostalgie und nicht mehr sein zu wollen als eine Komödie zum schnellen Vergessen. Was schon mal sicher sein sollte: "Friendship!" wird erfolgreicher starten als der Reinhold Messner-Film "Nanga Parbat", weil dieser nur 240 Kopien auffährt. So simpel sind die Chartsgesetze.
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