Mittwoch, 14. Oktober 2009
Europa sucht den Super-Blockbuster
Was die Deutschen können, das können Franzosen, Italiener und Spanier schon lange, nämlich ambitionierte, sehr teure Produktionen zu lancieren, die sogar ein einheimisches Publikum finden. Verglichen mit dem Budget von Alejandro Amenabars "Agora" waren aber sogar die 22 Millionen Euro für "Die Päpstin" und die 25 Millionen Euro für "Baarìa" nur Peanuts: Denn das spanische Epos mit Rachel Weisz soll, so kolportiert man, über 70 Millionen Dollar gekostet haben. Zumindest am ersten Wochenende hat sich das jetzt ausgezahlt. "Agora" spielte knapp $8 Mio. in vier Tagen ein. Solche Zahlen für eine spanische Produktion gab es seit dem dritten "Torrente"-Teil nicht mehr. Jetzt müssen aber auch Steherqualitäten her für den Film, der bei seiner Weltpremiere in Cannes böse eins auf die Mütze bekommen hatte. Viel bessere Kritiken bekam "Barìa" als Venedig-Eröffnungsfilm auch nicht und trotzdem läuft es in den italienischen Charts mit $11,6 Mio. nach zwei Wochen. Alles aber kein Vergleich zum aktuellen französischen Blockbuster "Le Petit Nicholas", der nach zwei Wochen bei $18,2 Mio. steht und nur ganze 8,5% gegenüber der Vorwoche verlor. Dieser Erfolg sei der risikoreichen, sehr spannenden französischen Produktions- und Verleihfirma Wild Bunch von Herzen gegönnt.

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