Mittwoch, 30. September 2009
Geniales Symposium zu "Inglourious Basterds"
schwanenmeister, 15:51h
(Quelle: TheAuteursDaily)1 - Monash University, Australien, September '09: Präsentiert vom Australian Centre for Jewish Civilisation redet im ersten Teil Mark Baker, der Leiter des Zentrums, kongenial und mitreißend über seine Familie, die eigenen jüdischen Rachefantasien und wie sie sich in Tarantinos Film wiederfinden lassen.
2 - Im zweiten Teil versucht sich Filmkritiker Adrian Martin daran, Tarantino mit YouTube-Videos und dem 11. September zu demaskieren. Viel mehr als die übliche herablassende Polemik, die man auch in jeder x-beliebigen Mark Kermode-Kritik eines neues Tarantino-Films geliefert bekommt, ist da leider nicht zu finden. Filmkritikerin Jan Epstein wiederum trifft den Nagel auf den Kopf, nicht nur weil sie für den Film spricht, sondern weil sie den Realität/Fantasie-Ansatz Tarantinos vorbildlich anhand der Eröffnungsszene herausarbeitet und gleichzeitig entschlüsselt, dass die Beziehung zwischen Shosanna und Marcel auf die Zukunft der afroamerikanischen Kultur in Amerika hindeutet.
3 - Im dritten und abschließenden Teil rockt Historiker Nathan Wolski die Power Point-Präsentation, um durch Bibelzitate zu zeigen, dass Tarantinos Ideen nicht allzu neu wären. Viel spannender sind aber seine letzten, prägnanten Beobachtungen, über die Georg Seeßlen vor kurzem ein ganzes Buch geschrieben hat. Auch nicht zu verachten seine kurzen Einlassungen zum Namen Shosanna und der geschichtlichen Funktion des Golems. Insgesamt ein rundum gelungenes Seminar, das ich nur jedem ans Herz legen kann, der sich für "Inglourious Basterds" interessiert.
Link: - Australische Website mit Teil 1 & 2 & 3
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