Montag, 21. September 2009
Hat "Das weiße Band" das Oscar-Potential, mehr als einmal nominiert zu werden?
Ja, das war fies von den unartigen Deutschen: einfach "Das weiße Band" vor den Österreichern für den Oscar eingereicht zu haben. Aber sehen wir es mal so: Es ist eine internationale Produktion. Der Regisseur Haneke ist in München geboren, lebt und dreht seine Filme seit Jahren in Frankreich. Der Film wurde in Deutschland gedreht, überwiegend mit einheimischen Schauspielern. Das Geld kam aus Frankreich, Österreich und Germany. Lasst uns nicht darüber streiten, wer den Bärenanteil bezahlt hat. Haneke hat viele gute Filme gemacht. Warum war er trotzdem nie für einen Oscar nominiert? Eben. Und die deutsche Werbemaschinerie hat die letzten Jahre umso besser funktioniert.

Dass "Das weiße Band" als bester fremdsprachiger Film nominiert werden wird, scheint aktuell mehr als nur eine Möglichkeit zu sein. Die Frage lautet eher: Kann der Film auch in weiteren Kategorien nominiert werden? Die Jungs von AwardsDaily glauben zumindest daran. Bei ihnen taucht "Das weiße Band" sowohl beim Original-Drehbuch, als auch bei der besten Kamera (Christian Berger) auf. Sogar für die 'Best Art Direction' wird Hanekes Werk in Betracht gezogen. Natürlich immer unter der Prämisse, dass aktuell niemand irgendetwas weiß. Anfang Dezember gibt es die ersten echten, schwerwiegenden Indikatoren. Warum also nicht jetzt schon in Träumereien schwelgen.

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Um Bei den Oscars Nominiert zu werden (Also mehr als nur "Best Foreign Movie") muss ein Film ja mindestens für 7 Tage in dem Jahr in Gebiet von L.A. im Kino laufen und wie ich bei der imdb grad sehe fängt der limitierte Release in den USA für " Das Weiße Band" erst am 30. Dezember an. Aber mal sehen vielleicht ändern sie es ja noch.

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Guter Einwand! Und ja, es wäre ein leichtes für Sony Classics den Start um eine Woche nach vorne zu verlegen, wenn die Chancen bestünden. Aber bei eben diesen zweifle ich selbst noch, mal völlig abgesehen davon, dass ich "Das weiße Band" noch nicht kenne, mich aber unglaublich darauf freue. Das letzte Mal, dass es mit einem Goldene Palme-Sieger auf diese Weise geklappt hat, war ja Roman Polanskis "Der Pianist". Und der letzte deutschsprachige Film, der die Fesseln der einen Kategorie aufsprengen konnte, war in den 1980er-Jahren "Das Boot". Vielleicht ist es ein gutes Omen, dass "Der Pianist" damals in Babelsberg gedreht wurde.

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