Mittwoch, 19. August 2009
Luc Besson verfilmt französischen Kultcomic "Adeles ungewöhnliche Abenteuer"
(Quelle: Cineuropa)

Luc Bessons Erfolgsserie will nicht abreißen: Den 160 Millionen teuren Pariser Studiokomplex ‚La Cite du Cinema’ gegen allerlei Widerstände durchgeboxt, international mit „Taken“ und der „Transporter“-Reihe unglaublich erfolgreich abgeräumt, das eigene Animations-Franchise „Arthur und die Minimoys“ aus dem Boden gestampft, was einer Lizenz zum Gelddrucken gleichkommt, und nebenbei Quentin Tarantino dazu überredet, sein neues Projekt „Inglourious Basterds“ nicht als TV-Serie, sondern als Kinofilm herauszubringen. Man mag von ihm und seinen Filmen halten, was man will. Vor seinen Kraftanstrengungen, nach dem furchtbar schmerzvollen Flop „Johanna von Orleans“ aufzustehen und auf solche Weise weiterzumachen, muss man allen Respekt dieser Erde haben. Und jetzt greift er noch mal richtig an.

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Luc Besson verfilmt „Adeles ungewöhnliche Abenteuer“, eine im französischen Sprachraum ungemein geliebte Comic-Reihe von Jacques Tardi, die Mitte der 1970er-Jahre entstand und sich über zehn Ausgaben erstreckte. Im Mittelpunkt steht die smarte und natürlich wunderschöne Krimi-Autorin Adele Blanc-Sec (Newcomerin Louise Bourgoin), die im vom Ersten Weltkrieg gebeutelten Paris der 1920er-Jahre auf Werwölfe, Vampire und Flugsaurier trifft. Wie eine Mischung aus „Die fabelhafte Welt der Amelie“ und „Indiana Jones“ sollen sich die Abenteuer anfühlen, beschreibt der Regisseur. Das stattliche Produktionsbudget des ersten Teils – Besson hat das Ganze als Trilogie angelegt – beträgt 25 Millionen Euro und ist gerade in Frankreich und Ägypten begonnen worden. Im Frühjahr 2010 soll Kinopremiere sein.

Ich finde, das klingt extrem geil. Wenn jetzt schon Hollywood im Deckmantel von Peter Jackson und Steven Spielberg ankommt und „Tim und Struppi“ verfilmen will, wird es nicht mehr lange dauern, bis die Amis auch die restlichen europäischen Kulturschätze geplündert und zu Fast Food verarbeitet haben. Dann soll lieber ein Franzose wie Besson die eigenen Kultcomics verarbeiten dürfen, vielleicht auch scheitern oder triumphal abräumen. Der skandinavische Thriller „Verblendung“ hat es vorgemacht, wie man an Hollywood vorbei einen Welterfolg produziert. Und davon kann es aus europäischer Sicht nie genug geben.

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