Donnerstag, 30. Juli 2009
Deutscher Herbst: Kommentar zum Kommentar
schwanenmeister, 21:05h
Der selbstzweckhaft optimistische Kommentar "Krise? Welche Krise" von 'Blickpunkt:Film'-Chefredakteur Ulrich Höcherl über die Kino-Hochkonjunktur in der Wirtschaftskrise provoziert. Nicht, weil die Zahlen nicht stimmen würden, denn sie tun es, sondern weil sein Setzen auf den deutschen Film, nach den nun ausgegangenen Hollywood-Fortsetzungen, eines zweiten, genaueren Blickes bedarf. Im letzten Jahr dachte ich nämlich ähnliches, nachdem die US-Blockbuster durch die deutschen Multiplexe gerollt waren und abgeräumt hatten. Es schien die Zeit für die einheimischen Produktionen gekommen.
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schwanenmeister,
Donnerstag, 30. Juli 2009, 21:06
Die nicht weniger klangvollen Namen als dieses Jahr hießen "Baader Meinhof Komplex", "Krabat", "Im Winter ein Jahr", "Effi", "1 1/2 Ritter" und "Buddenbrooks". Die Ernte fiel dann bescheiden aus: Zwei der sicher geglaubten Hits blieben trotz gewaltigen Medienechos hinter den Erwartungen zurück, drei der ambitionierten Filme floppten, nur einer entwickelte sich zum schönen Überraschungshit. Und machen wir uns nichts vor: Dieses Jahr werden Potter und Ice Age weiterhin eine gewichtige Rolle in den deutschen Charts spielen, Sandra Bullocks Romcom "Selbst ist die Braut" fett einschlagen, "Hangover" einen Lauf haben, "LOL" für Furore sorgen, Pixars "Oben" gigantisch funktionieren, und "Verblendung" eine schöne Überraschung werden. Den kommenden deutschen Filmen wird es also nicht leicht gemacht werden.
Vier Freikarten gebe ich Höcherl: I. Hape Kerkeling ist wieder mal auf dem Zenit seiner Popularität angekommen, was er sich in der Vergangenheit immer durch einen Kinoerfolg vergolden ließ. Sein Horst Schlämmer-Dingsbums muss ein Hit werden und dürfte sogar erfolgreicher als Mario Barth laufen. II. Egal wie schlecht der neue Bully-Film "Wicki und die starken Männer" sein sollte, er wird mindestens an der zwei Millionen-Zuschauermarke kratzen. III. Ist "Zweiohrküken" aufgrund seines Vorgängers und trotz seines üblen Trailers als Blockbuster im Dezember gesetzt. IV. Sieht der nächste Ochsenknecht-Kiddie-Streifen "Gangs" wirklich erfolgsversprechend aus.
Was aber ist mit dem großen Rest, der von Höcherl todesmutig ins Feld geführt wird und der gerade für die frisch gegründete Ufa Cinema-Reihe dank zahlreicher eigener Bestseller-Verfilmungen von besonderem Interesse sein sollte? Ich glaube an zwei Erfolge, an "Maria, ihm schmeckt's nicht" und "Lauras Stern 2"; weil die Trailer funktionieren, weil die Konzepte überzeugen, weil die beiden Projekte nach Erfolg stinken. Bleiben der international von Sönke Wortmann mit Johanna Wokalek in der Hauptrolle fertiggedrehte Historienschinken "Die Päpstin" - meiner Meinung nach der größte Flop-Aspirant -, die Beziehungskomödie "Männerherzen", bei der das Publikum spätestens von Til Schweiger und Christian Ulmen die Nase voll haben wird, die egale Bestseller-Verfilmung "Wüstenblume", das nette Schweighöfer-Vehikel "Friendship!" und der Film mit dem jetzt schon offiziell schlechtesten Titel des Jahres, "Vision - Aus dem Leben der Hildegard von Bingen". Tja, umso länger ich darüber nachdenke, umso mehr sehe ich Höcherls Punkt. ;) Das wird für die deutsche Filmindustrie eine definitiv erfolgreichere zweite Halbzeit als im letzten Jahr werden.
Vier Freikarten gebe ich Höcherl: I. Hape Kerkeling ist wieder mal auf dem Zenit seiner Popularität angekommen, was er sich in der Vergangenheit immer durch einen Kinoerfolg vergolden ließ. Sein Horst Schlämmer-Dingsbums muss ein Hit werden und dürfte sogar erfolgreicher als Mario Barth laufen. II. Egal wie schlecht der neue Bully-Film "Wicki und die starken Männer" sein sollte, er wird mindestens an der zwei Millionen-Zuschauermarke kratzen. III. Ist "Zweiohrküken" aufgrund seines Vorgängers und trotz seines üblen Trailers als Blockbuster im Dezember gesetzt. IV. Sieht der nächste Ochsenknecht-Kiddie-Streifen "Gangs" wirklich erfolgsversprechend aus.
Was aber ist mit dem großen Rest, der von Höcherl todesmutig ins Feld geführt wird und der gerade für die frisch gegründete Ufa Cinema-Reihe dank zahlreicher eigener Bestseller-Verfilmungen von besonderem Interesse sein sollte? Ich glaube an zwei Erfolge, an "Maria, ihm schmeckt's nicht" und "Lauras Stern 2"; weil die Trailer funktionieren, weil die Konzepte überzeugen, weil die beiden Projekte nach Erfolg stinken. Bleiben der international von Sönke Wortmann mit Johanna Wokalek in der Hauptrolle fertiggedrehte Historienschinken "Die Päpstin" - meiner Meinung nach der größte Flop-Aspirant -, die Beziehungskomödie "Männerherzen", bei der das Publikum spätestens von Til Schweiger und Christian Ulmen die Nase voll haben wird, die egale Bestseller-Verfilmung "Wüstenblume", das nette Schweighöfer-Vehikel "Friendship!" und der Film mit dem jetzt schon offiziell schlechtesten Titel des Jahres, "Vision - Aus dem Leben der Hildegard von Bingen". Tja, umso länger ich darüber nachdenke, umso mehr sehe ich Höcherls Punkt. ;) Das wird für die deutsche Filmindustrie eine definitiv erfolgreichere zweite Halbzeit als im letzten Jahr werden.
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