NEGATIVE SPACE

Jetzt schreibt der Zahlenfetischist: Die nächsten Wochen walzen die zwei bedeutendsten Blockbuster, "Ice Age 3" und "Harry Potter 6", durch die deutschen Kinos. Da sind Zahlen jenseits der fünf Millionen-Grenze garantiert. Was folgt aber dann: Inflationär viele Hollywoodfilme mit eingebauter Flopgarantie, zwei mögliche deutsche Hit-Komödien ("Horst Schlämmer", "Wicki"), ein Pixar-Film ("Oben") und ganz am Ende des Jahres der neue James Cameron-Film "Avatar" und "Zweiohrküken". Es gibt also erstaunlich viel Leerlauf und genügend Freiräume für Sleeperhits, Arthouse-Erfolge und romantische Komödien wie den Sandra Bullock-Hit "Selbst ist die Braut", der hier ganz bestimmt hohe Wellen schlagen wird. Und ich sehe auch wieder die Chance für einen französischen Publikumserfolg.

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Nach "Willkommen bei den Sch'tis", der sich letztes Jahr mehrere Monate in den deutschen Charts halten konnte und knapp zwei Millionen begeisterte Zuschauer fand, kommt jetzt "LOL". Am 27. August startet die bereits in der Heimat sehr erfolgreich gelaufene Teeniekomödie der Generation Internet (knapp 30 Mio. Dollar Box-Office) mit Mutter Sophie Marceau und vielen attraktiven Nachwuchsschauspielern, die so aussehen, als wären sie aus dem Versandhauskatalog bestellt. "Der neue La Boum-Film", hört und liest man allerorten dank der Marceau. Und das ist schließlich nicht der schlechteste Vergleich, wenn man bei den deutschen Zuschauern ankommen will. Schließlich rankt sich um die Schmusi-Busi-Partys zu "Dreams"-Songs von Richard Sanderson ein echter Frauenkult (Interessanterweise war "La Boum" damals mit 0,6 Mio. Zuschauern gar kein allzu großer deutscher Kinoerfolg, entwickelte sich erst über Video und Fernsehausstrahlungen zum Liebling einer ganzen Generation). Und im Spät-August wird der Hunger nach solch einer Entspannung groß sein. So können dann die Mädchen von damals als Mütter von heute mit ihren Töchtern und Müttern von morgen die Kinos stürmen. Für das schmachtende "Twilight"-Publikum sowie für die Millionen von "American Pie"-Fans scheinen auch genügend Momente eingeplant. Das klingt doch nach Boxoffice-Dynamit!

"At one point in the film, Lola has got into trouble at school and as a punishment, her mother threatens to cancel her birthday party. We will just go to the cinema instead, she warns. It’s a telling threat. A trip to the cinema is clearly not the treat it used to be for some kids whose visual stimuli are now far more immediate and available than they used to be." (Mike Goodridge, SD)

Frauen-Kinohits der letzten Jahre (bis 2001):

01. Was Frauen wollen - 6,48 Mio. Zuschauer
02. Bridget Jones - Schokolade zum Frühstück - 4,29 Mio.
03. Miss Undercover - 3,28 Mio.
04. Was das Herz begehrt - 3,01 Mio.
05. Der Teufel trägt Prada - 2,99 Mio.
06. Twilight - Biss zum Morgengrauen - 2,50 Mio.
07. Sex and the City - 2,47 Mio.
08. Ein Chef zum Verlieben - 2,43 Mio.
09. Plötzlich Prinzessin - 2,31 Mio.
09. High School Musical 3 - 2,31 Mio.
11. Bridget Jones - Am Rande des Wahnsinns - 2,27 Mio.
12. Die weiße Massai - 2,24 Mio.
13. P.S. Ich liebe dich - 2,15 Mio.
14. Mädchen, Mädchen - 1,79 Mio.
15. Sweet Home Alabama - 1,68 Mio.