Samstag, 27. Juni 2009
Rachsüchtige Transformers - Hollywoodblockbuster verlieren Boxofficepower
schwanenmeister, 03:01h
InsideKino brachte diesen Freitag keinen Trend: Wahrscheinlich aufgrund der Mittwoch-Premieren und des sommerlichen Wetters. Boxofficemojo dagegen zierte sich nicht: Demnach kommt die Fortsetzung in den ersten zwei Tagen bei uns auf relativ schwache 2,8 Millionen Dollar.
Ungefähr ganz ähnliche Zahlen, wie sie der Blockbuster in Frankreich schreibt (2,2 Mio.) und damit nicht annährend in einer Liga der roboteraffineren Länder wie Australien (4,3 Mio.), China (8,6 Mio.) oder Russland (6,6 Mio.) mitspielt. Michael Bays Original erreichte in Deutschland nur 14,1 Millionen Dollar, ein schwacher Wert für einen US-Blockbuster, der weltweit über 700 Millionen Dollar einspielte. Zum Vergleich: Bereits der homophobe Bikerspaß "Born to Be Wild" mit John Travolta hatte 100.000 Zuschauer mehr; und beide rangierten außerhalb der Top-15. Man darf also gespannt sein, ob die Fortsetzung bei uns ähnlich gut oder vielleicht sogar etwas besser abräumen wird.
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Ungefähr ganz ähnliche Zahlen, wie sie der Blockbuster in Frankreich schreibt (2,2 Mio.) und damit nicht annährend in einer Liga der roboteraffineren Länder wie Australien (4,3 Mio.), China (8,6 Mio.) oder Russland (6,6 Mio.) mitspielt. Michael Bays Original erreichte in Deutschland nur 14,1 Millionen Dollar, ein schwacher Wert für einen US-Blockbuster, der weltweit über 700 Millionen Dollar einspielte. Zum Vergleich: Bereits der homophobe Bikerspaß "Born to Be Wild" mit John Travolta hatte 100.000 Zuschauer mehr; und beide rangierten außerhalb der Top-15. Man darf also gespannt sein, ob die Fortsetzung bei uns ähnlich gut oder vielleicht sogar etwas besser abräumen wird.
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schwanenmeister,
Sonntag, 28. Juni 2009, 03:50
Auffällig ist indes, wie viele amerikanische Blockbuster in den letzten Jahren hier so viel schlechter abgeschnitten haben. Herr der Ringe, Harry Potter, gewisse animierte Trickfilme und James Bond werden noch gleichermaßen gefressen. Aber die Deutschen folgen bei vielen amerikanischen Hits nicht mehr der gestrengen Vorgabe. Der bisher erfolgreichste Film am amerikanischen Boxoffice heißt "Star Trek" (243 Mio. Dollar). Obwohl Deutschland Trekkie-Territorium ist, und der Buzz sehr gut war, reichte es nicht für unsere Top Ten (1,2 Mio Zuschauer). Der Animationshit "Monsters vs. Aliens" (196 Mio. Dollar) landete sogar nicht einmal in der Top-20 (0,8 Mio. Zuschauer), abgeschlagen hinter dem deutschen Erfolgs-Anime "Prinzessin Lillifee". Gerade die US-Hitschmieden Nummer eins, die Comicverfilmungen wie "X-Men Origins: Wolverine" (178 Mio. Dollar), kämpfen bei uns, wenn sie nicht gerade Spider-Man heißen, um wenigstens die 1 Million-Zuschauer-Grenze zu erreichen.
"Watchmen" hatte eine halbe Million Zuschauer, was angesichts der Tatsache, dass die Comicvorlage nur einem kleinen eingeweihten Kreis von Insidern bekannt war, einem echten Achtungserfolg gleichkam. Comicverfilmungen stehen hier teilweise unter Artenschutz und schlagen sich mit ähnlichen Zuschauerzahlen wie richtig gut laufende Arthouse-Hits herum. Die erfolgreichsten Filme in Deutschland heißen dagegen z. B. "Illuminati", die etwas bessere Dan-Brown-Fortsetzung, die, wenn sie sich nur auf das amerikanische Boxoffice verlassen hätte, heute als gefloppt gelten würde. Die Bernhard Schlink-Verfilmung "Der Vorleser" entwickelte sich im Land der Dichter und Denker wohl auch dank der Deutschkurse zum Sleeperhit. Die Oscarfavoriten "The Curious Case of Benjamin Button" und "Slumdog Millionaire" stehen ganz oben in den Jahrescharts. Dämliche Komödien mit einheimischen 'Komikern' sind erfolgreich, Autofilme wie "Fast and Furious" oder "Transporter 3" hängen US-Comics und Apatow-Frat-Pack-Bromances locker ab.
Es wäre eigentlich jetzt die Zeit des europäischen Kinos gekommen, noch größere Stücke vom Zuschauerkuchen zurückzugewinnen, der in den 1980er und 1990er-Jahren völlig an die Amerikaner verloren gegangen war. Die skandinavische Thriller-Trilogie von Stieg Larsson mag ein Anfang sein. Luc Bessons Babelsberg und die vielen bewilligten Filmförderungsfonds anderer europäischer Länder nach Berliner Vorbild scheinen die Fortsetzung. Ich fände es nicht schlecht, wenn wir aus der Wirtschaftskrise mit einem gestärkten und vor allem vom Publikum noch mehr geschätzten europäischen Film hervorgehen würden. Dann müssten wir auch nicht auf den neunten oder zehnten Qualifikationsplatz für die erweiterten Oscars schielen, sondern könnten uns selbstbewusster auf den Filmfestivals von Berlin, Cannes und Venedig sowie dem Europäischen Filmpreis feiern.
"Watchmen" hatte eine halbe Million Zuschauer, was angesichts der Tatsache, dass die Comicvorlage nur einem kleinen eingeweihten Kreis von Insidern bekannt war, einem echten Achtungserfolg gleichkam. Comicverfilmungen stehen hier teilweise unter Artenschutz und schlagen sich mit ähnlichen Zuschauerzahlen wie richtig gut laufende Arthouse-Hits herum. Die erfolgreichsten Filme in Deutschland heißen dagegen z. B. "Illuminati", die etwas bessere Dan-Brown-Fortsetzung, die, wenn sie sich nur auf das amerikanische Boxoffice verlassen hätte, heute als gefloppt gelten würde. Die Bernhard Schlink-Verfilmung "Der Vorleser" entwickelte sich im Land der Dichter und Denker wohl auch dank der Deutschkurse zum Sleeperhit. Die Oscarfavoriten "The Curious Case of Benjamin Button" und "Slumdog Millionaire" stehen ganz oben in den Jahrescharts. Dämliche Komödien mit einheimischen 'Komikern' sind erfolgreich, Autofilme wie "Fast and Furious" oder "Transporter 3" hängen US-Comics und Apatow-Frat-Pack-Bromances locker ab.
Es wäre eigentlich jetzt die Zeit des europäischen Kinos gekommen, noch größere Stücke vom Zuschauerkuchen zurückzugewinnen, der in den 1980er und 1990er-Jahren völlig an die Amerikaner verloren gegangen war. Die skandinavische Thriller-Trilogie von Stieg Larsson mag ein Anfang sein. Luc Bessons Babelsberg und die vielen bewilligten Filmförderungsfonds anderer europäischer Länder nach Berliner Vorbild scheinen die Fortsetzung. Ich fände es nicht schlecht, wenn wir aus der Wirtschaftskrise mit einem gestärkten und vor allem vom Publikum noch mehr geschätzten europäischen Film hervorgehen würden. Dann müssten wir auch nicht auf den neunten oder zehnten Qualifikationsplatz für die erweiterten Oscars schielen, sondern könnten uns selbstbewusster auf den Filmfestivals von Berlin, Cannes und Venedig sowie dem Europäischen Filmpreis feiern.
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schwanenmeister,
Freitag, 3. Juli 2009, 13:12
InsideKino berichtet von möglichen siebzig Prozent-Verlusten am zweiten Wochenende für "Transformers - Die Rache". Der Film hätte demnach noch ganze 200.000-250.000 Zuschauer. Die zwei Millionen-Grenze ist somit außer Reichweite. Und selbst den ersten Film zu schlagen, der insgesamt 1,51 Mio. Zuschauer hatte, scheint keine Selbstverständlichkeit mehr, wenn die Performance konstant schlecht bleibt, was gerade angesichts des Wetters und der Filmqualität nicht unwahrscheinlich ist. Und auch "Ice Age 3" enttäuscht. Anstatt wie Teil zwei am ersten Wochenende jenseits der zwei-Millionen-Grenze abzuschließen, könnte man sogar unter den 1,47 Millionen Zuschauern des ersten Teils liegen.
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