Dienstag, 28. April 2009
Cannes-Kandidaten Vol. V: "Das weiße Band" von Michael Haneke
schwanenmeister, 19:43h
"Haneke goes Heimat?", titelte das hippe Filmmagazin CHUD.com Mitte 2007 nett doppeldeutig: plump gemeint sein könnte das Heimatfilmgenre, das sich in den letzten Jahren wieder wachsender Beliebtheit erfreuen konnte. Hintersinniger könnte sich der Titel auch darauf beziehen, dass Haneke seit "Funny Games" (1997) keinen deutschsprachigen Film mehr gedreht hatte.
Der vollständige Filmtitel lautet "Das weiße Band - Eine deutsche Kindergeschichte". Die Inhaltsangabe vom protestantischen norddeutschen Dorf kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges, in dem mysteriöse 'Unfälle' Unruhe in die Idylle des Alltagslebens von Kirche, Schule und Bürgertum bringen, klingt nach Hanekes gerne beackertem Themenkomplex Schuld, Folter und Nationalsozialismus. Und es erinnert natürlich an Volker Schlöndorffs "Der junge Törless" bzw. an die österreichische Tradition des Internatsromans à la Robert Musil.
Ob man sich darauf freuen soll, weiß ich eben nicht. Zumindest die scharfen Schwarzweißbilder lassen hoffen.
Deutscher Kinostart ist am 12. November.
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Der vollständige Filmtitel lautet "Das weiße Band - Eine deutsche Kindergeschichte". Die Inhaltsangabe vom protestantischen norddeutschen Dorf kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges, in dem mysteriöse 'Unfälle' Unruhe in die Idylle des Alltagslebens von Kirche, Schule und Bürgertum bringen, klingt nach Hanekes gerne beackertem Themenkomplex Schuld, Folter und Nationalsozialismus. Und es erinnert natürlich an Volker Schlöndorffs "Der junge Törless" bzw. an die österreichische Tradition des Internatsromans à la Robert Musil.
Ob man sich darauf freuen soll, weiß ich eben nicht. Zumindest die scharfen Schwarzweißbilder lassen hoffen.
Deutscher Kinostart ist am 12. November.
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schwanenmeister,
Donnerstag, 21. Mai 2009, 13:48
"Immaculately crafted in beautiful black-and-white and entirely absorbing through its longish running time, Michael Haneke's The White Ribbon nonetheless proves a difficult film to entirely embrace. Stressing, as usual, a conspicuously dim view of the world, the Austrian writer-director here spins a mysterious story about a series of untoward events in a rural village in pre-World War I Germany to advance the notion that malice is arguably the dominant human trait." (Todd McCarthy, Variety)
"When he is on top form Michael Haneke’s artistry and unerring control of his material is hard to beat. And he is on top form in The White Ribbon, a meticulously constructed, precisely modulated tapestry of malice and intrigue in a rural village in pre-World War I northern Germany. It’s a rich, detailed work pregnant with the sinister undertones and evil deeds for which the film-maker’s work is legendary and won’t disappoint Haneke fans waiting for fresh material." (Mike Goodridge, SD)
"Chilling, and resonant, The White Ribbon is part history lesson and part Village of the Damned." (Liza Schwarzbaum, EW)
"Seine in langen Jahren erprobte Methode episodisch-intellektuellen Filmerzählens findet hier zu einer kristallinen Klarheit und Dichte, die, gepaart mit einem langen Erzählatmen, Hanekes Ideal ziemlich nahe kommen: so konkret und sinnlich wie möglich zu sein, den Menschen und ihren Lebensumständen nahe, und gleichzeitig der Abstraktion und dem Denken unverstellte Zugänge zu eröffnen. Das weiße Band ist deshalb beides: visuell bestechendes Bilderbuch des ländlichen Lebens Anfang des 20. Jahrhunderts und Diskurs über die Zeit und ihre Widersprüche, die dann im Ausbruch des Ersten Weltkriegs ein Ventil fanden." (Josef Lederle, Filmdienst)
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