Montag, 16. März 2009
Die Chronologie einer Nachricht: Spekulationen zum Cannes-Wettbewerb
schwanenmeister, 14:18h
Diesen Mittwoch feiert Pedro Almodovars neuer Film "Broken Embraces" mit Penelope Cruz Weltpremiere in Spanien; Mitte Mai wird er auch auf dem Cannes Filmfestival erwartet. Und diesen Freitag strahlt der Kultursender Arte den Berlinale-Geheimtipp "Heute trage ich Rock" aus. Zwei voneinander unabhängige Ereignisse in der Filmwelt möchte man glauben, sie erinnern indes an das wachsende Spannungsverhältnis zwischen den Filmfestivalstädten Berlin und Cannes. Anstatt seinen Film bei der Berlinale vorzustellen, feiert Almodovar lieber zu Hause und dann verspätet internationale Premiere in Cannes. Und anstatt dass der Berlinale-Geheimtipp einen erfolgreichen deutschen Kinostart spendiert bekommt, läuft er ein paar Wochen nach seiner Weltpremiere bereits im öffentlich-rechtlichen Fernsehen.
Kaum waren die Bären vergeben worden, begannen in der Branche die ersten öffentlichen Spekulationen über mögliche Kandidaten für den offiziellen Wettbewerb von Cannes.
11. Februar: Drei Tage vor Festivalende veröffentlichten die englischsprachigen Fachdienste Screen Daily (Mike Goodridge) und Hollywood Reporter (Charles Masters) die ersten möglichen Cannes-Filme: eine ewig lange Liste mit quasi allen wichtigen Regienamen dieses Jahrzehnts.* Wo waren die eigentlich, als der Berlinale-Wettbewerb zusammengestellt wurde? Variety war das nicht einmal eine Nachricht wert.
13. Februar: Die amerikanischen Blogs entdeckten die Texte und griffen sie für den eigenen Content ab, z. B. CHUD.com (Russ Fischer) oder The Playlist.
15. Februar: Die Berlinale war aus. Die Deutschen rechneten umgehend am Sonntag ab, vor allem Rüdiger Suchsland im Deutschlandfunk und Jan Schulz-Ojala im Tagesspiegel. Beide nutzten verspätet die bekannt gewordenen Namen aus der Cannes-Blase, um über Dieter Kosslick herzuziehen.
20/21. Februar: Eine Woche nach den amerikanischen Filmblogs entdeckte die deutsche Bloggerwelt die Cannes-Liste, z. B. Parallel Film (Christoph Hochhäusler) und Cargo Film.
Das Cannes Line Up wird am 23. April bekannt gegeben. Das Cannes Filmfestival findet vom 13. bis 24. Mai statt.
* = Die Cannes-Spekulationsblase:
BROKEN EMBRACES (Pedro Almodovar)
ANTICHRIST (Lars von Trier)
THE WHITE RIBBON (Michael Haneke)
INGLOURIOUS BASTERDS (Quentin Tarantino)
SOUL KITCHEN (Fatih Akin)
BRIGHT STAR (Jane Campion)
TAKING WOODSTOCK (Ang Lee)
THE LIMITS OF CONTROL (Jim Jarmusch)
FORGIVENESS (Todd Solondz)
A SERIOUS MAN (Joel & Ethan Coen)
THE GIRLFRIEND EXPERIENCE (Steven Soderbergh)
THE INFORMANT (Steven Soderbergh)
THE IMAGINARIUM OF DR PARNASSUS (Terry Gilliam)
ONDINE (Neil Jordan)
TRIAGE (Danis Tanovic)
AGORA (Alejandro Amenabar)
LOOKING FOR ERIC (Mike Leigh)
FISH TANK (Andrea Arnold)
ENTER THE VOID (Gaspar Noe)
TALES FROM THE GOLDEN AGE (Cristian Mungiu)
VISION – HILDEGARD VON BINGEN (Margarethe von Trotta)
MY YEAR WITHOUT SEX (Sarah Watt)
THIRST (Chan-wook Park)
VENGEANCE (Johnnie To)
MOTHER (Bong Joon Ho)
MR NOBODY (Jaco van Dormael)
COCO AND IGOR (Jan Kounen)
BAILOUT (Michael Moore)
ANGELS AND DEMONS (Ron Howard)
HADEWIJCH (Bruno Dumont)
WHITE MATERIAL (Claire Denis)
THIS IS LOVE (Matthias Glasner)
Kaum waren die Bären vergeben worden, begannen in der Branche die ersten öffentlichen Spekulationen über mögliche Kandidaten für den offiziellen Wettbewerb von Cannes.
11. Februar: Drei Tage vor Festivalende veröffentlichten die englischsprachigen Fachdienste Screen Daily (Mike Goodridge) und Hollywood Reporter (Charles Masters) die ersten möglichen Cannes-Filme: eine ewig lange Liste mit quasi allen wichtigen Regienamen dieses Jahrzehnts.* Wo waren die eigentlich, als der Berlinale-Wettbewerb zusammengestellt wurde? Variety war das nicht einmal eine Nachricht wert.
13. Februar: Die amerikanischen Blogs entdeckten die Texte und griffen sie für den eigenen Content ab, z. B. CHUD.com (Russ Fischer) oder The Playlist.
15. Februar: Die Berlinale war aus. Die Deutschen rechneten umgehend am Sonntag ab, vor allem Rüdiger Suchsland im Deutschlandfunk und Jan Schulz-Ojala im Tagesspiegel. Beide nutzten verspätet die bekannt gewordenen Namen aus der Cannes-Blase, um über Dieter Kosslick herzuziehen.
20/21. Februar: Eine Woche nach den amerikanischen Filmblogs entdeckte die deutsche Bloggerwelt die Cannes-Liste, z. B. Parallel Film (Christoph Hochhäusler) und Cargo Film.
Das Cannes Line Up wird am 23. April bekannt gegeben. Das Cannes Filmfestival findet vom 13. bis 24. Mai statt.
* = Die Cannes-Spekulationsblase:
BROKEN EMBRACES (Pedro Almodovar)
ANTICHRIST (Lars von Trier)
THE WHITE RIBBON (Michael Haneke)
INGLOURIOUS BASTERDS (Quentin Tarantino)
SOUL KITCHEN (Fatih Akin)
BRIGHT STAR (Jane Campion)
TAKING WOODSTOCK (Ang Lee)
THE LIMITS OF CONTROL (Jim Jarmusch)
FORGIVENESS (Todd Solondz)
A SERIOUS MAN (Joel & Ethan Coen)
THE GIRLFRIEND EXPERIENCE (Steven Soderbergh)
THE INFORMANT (Steven Soderbergh)
THE IMAGINARIUM OF DR PARNASSUS (Terry Gilliam)
ONDINE (Neil Jordan)
TRIAGE (Danis Tanovic)
AGORA (Alejandro Amenabar)
LOOKING FOR ERIC (Mike Leigh)
FISH TANK (Andrea Arnold)
ENTER THE VOID (Gaspar Noe)
TALES FROM THE GOLDEN AGE (Cristian Mungiu)
VISION – HILDEGARD VON BINGEN (Margarethe von Trotta)
MY YEAR WITHOUT SEX (Sarah Watt)
THIRST (Chan-wook Park)
VENGEANCE (Johnnie To)
MOTHER (Bong Joon Ho)
MR NOBODY (Jaco van Dormael)
COCO AND IGOR (Jan Kounen)
BAILOUT (Michael Moore)
ANGELS AND DEMONS (Ron Howard)
HADEWIJCH (Bruno Dumont)
WHITE MATERIAL (Claire Denis)
THIS IS LOVE (Matthias Glasner)
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