Donnerstag, 26. Februar 2009
Schlechter Buzz für "Watchmen"
Als aller erstes gab es ominöse englischsprachige Blogs, die sich der Veröffentlichungsfrist widersetzten und unbedingt zum Meinungsmacher mutieren wollten. Deren Einträge sparte ich mir. Bizarr, aber wahr: Meine erste "Watchmen"-Kritik war Daniel Sanders schlanker, eher negativ gefärbter Text im KulturSPIEGEL. Schon eine Leistung, dachte ich mir, sich so früh auf Deutsch und in einem nur monatlich erscheinenden Heft zu Wort zu melden. Dann kam der Dreierpack der Aintitcool-News, allen voran Head Geek Harry Knowles, dessen Text ich überflog, sicherlich keine ernsthafte Kritik erwartete und auch nicht enttäuscht wurde. Nein, dieser Ausstoß war zu kalkuliert, er sollte einzig und allein für den weltweit gleichzeitig erfolgenden Kinostart trommeln.

Heute kommen endlich die ersten 'seriösen' amerikanischen Kritiken in den Branchenblättern Variety und Hollywood Reporter heraus. Und das überraschende dabei: sie fallen tendenziell negativ aus. Der Tenor ist ähnlich: Vor allem für Nicht-Kenner der Comicvorlage werde ein Kinogenuss schwer werden. Zu verwirrend wäre die Geschichte gestaltet, schreibt Justin Chang. Bezeichnend, dass der Variety-Text nicht vom Chef Todd McCarthy stammt. Kirk Honeycutt ist dagegen der wichtigste Hollywood Reporter und geht gleich einen Schritt weiter, ruft "Watchmen" als ersten großen Flop des Jahres aus. Ich bin gespannt.

Weitere Schnellschüsse: Wenn es um die heißesten Filme der Saison geht, ist das britische Filmmagazin Empire immer fix und meistens positiv gestimmt: Ian Nathan gibt vier von fünf Sternen und nennt Zack Snyders Comic-Adaption smart und stylish. Das kultige Fanzine CHUD.com und ihr Vorzeige-Kritiker Devin Faraci jubeln bisher am stärksten und lautesten. Und das deutsche Manifest grummelt wie immer, dafür aber eben früh.

... comment