Sonntag, 15. Februar 2009
Vermischtes
Zum Berlinale-Fazit (Welche Filmtipps nehme ich mit), den deutschen und amerikanischen Boxoffice-Zahlen ("Freitag, der 13." & "Recep Ivedik 2") sowie dem Ausblick auf das Filmfestival Cannes geht's hier lang:

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Berlinale-Fazit: Die Preisverleihung mit der längsten Rede der Welt und der ersten großen Auszeichnung für die Berliner Schule. Ein charmanter Reigen, den es so niemals in Hollywood gegeben hätte. Und Maren Ades Worte rührten zu Tränen. Jetzt müssen nur noch die Zuschauer kommen. Die französischen Kritiker reisten vorzeitig ab, so schlecht fanden sie den Wettbewerb, und auch die letzten amerikanischen filmjournalistischen Bastionen wie Hollywood Reporter oder Variety stürzten sich hauptsächlich auf Entdeckungen in den Nebenreihen. Auf meiner To-Watch-Liste stehen neu:

The Messenger
Gigante
Alle Anderen
Claustrophobia
My Suicide
Hilde

Welche Krise? Boxoffice-Zahlen aus Deutschland und USA: "The International" läuft gerade noch ok, "Freitag, der 13." enttäuscht und "Effi Briest" floppt. Dafür überrascht der türkische Smash-Hit "Recep Ivedik 2", der mit nur einem Sechstel von Tom Tykwers Kopien ähnliche Zahlen schreiben kann. "Benjamin Button" hält sich, die neueste Romcom sticht, Vampire und Hühner bleiben sechsstellig. Natürlich alles kein Vergleich mit dem amerikanischen Boxoffice-Wahnsinn: Ein von Hardcore-Fans immer geliebtes, aber lange Zeit mäßig, wenn auch lukrativ laufendes Horror-Franchise ist plötzlich das heißeste Blockbustermaterial. Alles eine Frage der Vermarktung. Und das kann in Amerika derzeit keiner besser als Michael Bay und seine Crew. Über fünfzig Millionen Dollar in den ersten drei Tagen, insgesamt locker über die hundert Millionen-Marke. Aber in der Rezession fressen die Amis alles und in gigantischen Mengen: Die Romcom "He’s Just Not That Into You" ist ein großer Erfolg, und "Taken" wird auch locker über hundert Millionen hinausschießen.

Ausblick auf Cannes: Wenn man sich fragt, wo die großen Regienamen im Berlinale-Wettbewerb geblieben sind, dann beantwortet das vielleicht die Warteliste auf den Cannes-Wettbewerb. Um nur einmal die glanzvollsten Kandidaten aufzuzählen: Pedro Almodovar, Lars von Trier, Michael Haneke, Quentin Tarantino, Ang Lee, Joel & Ethan Coen, Steven Soderbergh, Alejandro Amenabar, Gaspar Noe und Park Chan-wook. Es scheint jeder Regisseur im Gespräch, der einmal einen guten Film gemacht hat. Nach diesem Teilnehmerfeld lecken sich die Cineasten die Finger. Und aus Deutschland dabei sein könnten Fatih Akin ("Soul Kitchen"), Matthias Glasner ("This Is Love") und Margarethe von Trotta ("Vision – Hildegard von Bingen").

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