Sonntag, 25. Januar 2009
'Deutsche Hoffnung' Oskar Roehler verfilmt Jud Süß' Leben
In der aktuellen Screen-Sendung verteidigte Moderator Colin Gäbel Regisseur Oskar Roehler, dessen neuer Film "Lulu & Jimi" am Donnerstag in den deutschen Kinos angelaufen ist, gegenüber dem deutsche Filme-Skeptiker Garde. Wenn ich ehrlich bin, interessiert mich "Lulu & Jimi" nur teilweise, kenne nicht einmal das Lynch-Vorbild "Wild at Heart" wegen seiner grässlichen deutschen Synchronisation. Wie Roehler aber seinen anderen großen Vorbildern Fassbinder und Sirk nacheifert, stelle ich mir ganz spannend vor. Richtig spannend finde ich dagegen Roehlers kommendes Filmprojekt "Sympathy for the Devil", die Lebensgeschichte des "Jud Süß"-Darstellers Ferdinand Marian mit Tobias Moretti, Martina Gedeck und Armin Rohde.* Seit ich denken kann, hat das Dritte Reich in den populären Medien Hochkonjunktur gehabt. Nur jetzt, in Zeiten von "Operation Walküre", "Die Flucht", "Dresden", "John Rabe" und "Inglourious Basterds" wagen sich deutsche Filmemacher endlich an die heißeren Eisen. Ich bin riesiger Marian-Fan, liebe ihn vor allem als Darsteller in "La Habanera", "Münchhausen" und "Romanze in Moll", bin zusätzlich sehr fasziniert von seiner Leistung in "Jud Süß". Habe mir spontan Friedrich Knillis Buch "Ich war Jud Süß. Die Geschichte des Filmstars Ferdinand Marian" bestellt, das Roehler als Drehbuchvorlage dient.


* = Der letzte Spiegel kam am 19.01. heraus, habe aber erst heute mehr zufällig Wolfgang Höbels Nahaufnahme als Klolektüre gelesen, in der das Marian-Projekt im letzten Absatz gestreift wird.

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