Freitag, 27. Mai 2011
Spekulationen zum Fantasy-Filmfest-Programm
schwanenmeister, 03:01h
Ende der Woche will das Fantasy-Filmfest-Team die ersten Titel des Sommerprogramms bekannt geben. Warum also nicht vorausgreifen? Schließlich erwartet der geneigte Genrefan zum nunmehr 25-jährigen Bestehen ganz besondere Wunder, aber mindestens eine abgefahrene Retro mit den Highlights des letzten Vierteljahrhunderts. Ein würdiger Kandidat wäre zum Beispiel der koreanische Gangsterthriller "The Yellow Sea" von Hong-jin Na ("The Chaser"). In Cannes wurde das zweieinhalbstündige Monster von Film von Kritikergrößen wie Rüdiger Suchsland oder Nick James als Genre-Meisterwerk gehypt. Denn immerhin gibt es zwischen all dem Messer- und Axtgemetzel eine der spektakulärsten Verfolgungsjagden der Filmgeschichte zu entdecken. Aus Asien würden auch sehr gut der Blockbuster "Let the Bullets Fly" passen. Oder wie wär's mit dem Cannes-Triptychon "Guilty of Romance", "Harakiri: Death of a Samurai" und "Wu Xia". Letzterer Donnie-Yen-Film sieht besonders gut aus, wurde von der Weinstein Company für den amerikanischen Markt gekauft und wird dann wohl schon "Dragon" heißen.
Wollen wir wirklich von deutschen Kandidaten sprechen, müssen wir uns weit ins Land der Spekulationen vorwagen. Der letztjährige Kurzfilm "Der Doppelgänger" konnte als einziger deutscher Teilnehmer nur als Warnschuss verstanden werden. Denkt man aber an Filme wie "Rammbock" und "Wir sind die Nacht" zurück, ärgert man sich darüber, dass die viel zu seltenen guten deutschen Genrefilme das Fantasy Filmfest nicht als Startrampe benutzen können. "Rammbock"-Regisseur Marvin Kren schraubt zum Beispiel aktuell an seinem nächsten Horrorfilm "Apartment 53". Dazu passen würde "Zimmer 205", das früher einmal "Das erste Semester" heißen sollte und einen ziemlich wunderbaren Cast mit Jennifer Ulrich, Julia Dietze und Marleen Lohse hat. J-Horror aus D-Land? Warum nicht. Der von Roland Emmerich produzierte Endzeitstreifen "Hell" aka "2016: Das Ende der Nacht" müsste vielleicht auch fertig sein. Und auf dem texanischen Fantastic Fest des letzten Jahres hatte die deutsche Produktion "Transfer" ihre Premiere gefeiert und wurde seitdem nicht mehr gesehen.
Die angelsächsischen Filmemacher hatten dank Sundance, South By Southwest, Berlin und Cannes bereits genügend Gelegenheit, ihre Genreperlen zu präsentieren und von den Kritikastern anpreisen zu lassen. Da gäbe es unzählige Kandidaten zu nennen: Frisch von der Croisette wären Nicolas Winding Refns Autofilm "Drive" und der mexikanische Drogenthriller "Miss Bala" bestens geeignet. Robert Redford präsentierte im verschneiten Januar die Mad-Max-Hommage "Bellflower", den "Vampir"-Film von Shunji Iwai, den kleinen Skandalfilm "The Woman" von "May"-Regisseur Lucky McKee, aber auch "The Devil's Double", "The Innkeepers", "Martha Marcy May Marlene", "Take Shelter" und die Bigfoot-Sensation "Letters from the Big Man". Dazu würde John Carpenters letzter Film, "The Ward", die Vampirapokalypse "Stake Land", "Attack the Block" und "The Bunny Game" passen.
Und Europa ist auch immer eine Reise wert. Ich würde ja vor allem wieder im Osten nach dem nächsten "A Serbian Film" oder dem Nachfolger von "Life and Death of a Porno Gang" fahnden. Genauso würde ich zum kleinen, von Guillermo del Toro produzierten Giallo-Meisterstück "Los ojos de Julia" raten. Und der Milla-Jovovich-Thriller "Faces in the Crowd" soll sich perfekt mit ihm vertragen. Dazu bitte den Cannes-Geheimtipp "Code Blue", den russischen Sci-Fi-Film "Target", "Submarine" und "A Lonely Place to Die" aus Großbritannien, "Urban Explorer" aus Berlin, "Rabies" aus Israel und "Sennentuntschi" aus der Schweiz. Vielen Dank!
Links: - FFF 2010, - Homepage, - Cinefacts, - FF-Archiv
Wollen wir wirklich von deutschen Kandidaten sprechen, müssen wir uns weit ins Land der Spekulationen vorwagen. Der letztjährige Kurzfilm "Der Doppelgänger" konnte als einziger deutscher Teilnehmer nur als Warnschuss verstanden werden. Denkt man aber an Filme wie "Rammbock" und "Wir sind die Nacht" zurück, ärgert man sich darüber, dass die viel zu seltenen guten deutschen Genrefilme das Fantasy Filmfest nicht als Startrampe benutzen können. "Rammbock"-Regisseur Marvin Kren schraubt zum Beispiel aktuell an seinem nächsten Horrorfilm "Apartment 53". Dazu passen würde "Zimmer 205", das früher einmal "Das erste Semester" heißen sollte und einen ziemlich wunderbaren Cast mit Jennifer Ulrich, Julia Dietze und Marleen Lohse hat. J-Horror aus D-Land? Warum nicht. Der von Roland Emmerich produzierte Endzeitstreifen "Hell" aka "2016: Das Ende der Nacht" müsste vielleicht auch fertig sein. Und auf dem texanischen Fantastic Fest des letzten Jahres hatte die deutsche Produktion "Transfer" ihre Premiere gefeiert und wurde seitdem nicht mehr gesehen.
Die angelsächsischen Filmemacher hatten dank Sundance, South By Southwest, Berlin und Cannes bereits genügend Gelegenheit, ihre Genreperlen zu präsentieren und von den Kritikastern anpreisen zu lassen. Da gäbe es unzählige Kandidaten zu nennen: Frisch von der Croisette wären Nicolas Winding Refns Autofilm "Drive" und der mexikanische Drogenthriller "Miss Bala" bestens geeignet. Robert Redford präsentierte im verschneiten Januar die Mad-Max-Hommage "Bellflower", den "Vampir"-Film von Shunji Iwai, den kleinen Skandalfilm "The Woman" von "May"-Regisseur Lucky McKee, aber auch "The Devil's Double", "The Innkeepers", "Martha Marcy May Marlene", "Take Shelter" und die Bigfoot-Sensation "Letters from the Big Man". Dazu würde John Carpenters letzter Film, "The Ward", die Vampirapokalypse "Stake Land", "Attack the Block" und "The Bunny Game" passen.
Und Europa ist auch immer eine Reise wert. Ich würde ja vor allem wieder im Osten nach dem nächsten "A Serbian Film" oder dem Nachfolger von "Life and Death of a Porno Gang" fahnden. Genauso würde ich zum kleinen, von Guillermo del Toro produzierten Giallo-Meisterstück "Los ojos de Julia" raten. Und der Milla-Jovovich-Thriller "Faces in the Crowd" soll sich perfekt mit ihm vertragen. Dazu bitte den Cannes-Geheimtipp "Code Blue", den russischen Sci-Fi-Film "Target", "Submarine" und "A Lonely Place to Die" aus Großbritannien, "Urban Explorer" aus Berlin, "Rabies" aus Israel und "Sennentuntschi" aus der Schweiz. Vielen Dank!
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grammaton cleric,
Freitag, 27. Mai 2011, 21:26
Für den Carpenter ist es zu spät, der kommt ja bereits am 28. Juli in die Kinos ...
Ich hoffe ja immer noch, dass es auch mal eine Doku ins Prog schafft - gibt ja thematisch genügend ...
Ich hoffe ja immer noch, dass es auch mal eine Doku ins Prog schafft - gibt ja thematisch genügend ...
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schwanenmeister,
Freitag, 27. Mai 2011, 22:08
Ja, habe keinerlei Veröffentlichungsdaten gegengecheckt, sondern vor allem Filme genannt, die ich dort gerne sehen würde. So ist zum Beispiel auch der neue Xavier Gens ("The Divide") trotz wohlwollender Cannes-Berichterstattung nicht drauf gelandet.
Bei den Fantasy Filmfest Nights gab's ja "Trolljegeren" im Programm. ;)
Bei den Fantasy Filmfest Nights gab's ja "Trolljegeren" im Programm. ;)
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grammaton cleric,
Freitag, 27. Mai 2011, 22:24
... der nich nada interessiert hat. MACHETE MAIDENS UNLEASHED wäre doch mal 'ne Ansage ...
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schwanenmeister,
Samstag, 28. Mai 2011, 04:19
"Troll Hunter" ist aber toll. Der wagt nun wirklich etwas Neues, wogegen mich die Filmdokus zu langweilen beginnen, deren Themenfelder Tarantino vor Jahren beackert hat und deren Tarantino'sche Beackerung dann von windigen Filmemachern als Sprungbrett genutzt wurde: "Not Quite Hollywood", "Machete Maidens Unleashed", "Euro Crime: The Italian Gangster and Cop Films That Ruled the 70's". Demnächst soll es aus Frankreich ja eine ganze Doku geben, die sich trotz der Hilfe von geachteten Experten wie Bey Logan und David Bordwell dem Phänomen Hongkong-Cinema nur durch die Markenbrille "Kill Bill" nähern darf. Irgendwie schon ein Armutszeugnis.
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