Samstag, 3. April 2010
Die zwei Gesichter der "Konferenz der Tiere"
Als modernen, konkurrenzfähigen 3D-Animationsfilm hat die Constantin gemeinsam mit der Ambient Entertainment GmbH ("Back to Gaya", die Urmel-Filme) die am 7. Oktober startende Neuverfilmung von Erich Kästners beliebtem Kinderbuchklassiker "Die Konferenz der Tiere" angelegt. Das zeigte Wirkung: Der ansonsten vorsichtig kalkulierende Branchendienst InsideKino schätzte mögliche zwei Millionen Zuschauer. Das wäre der diesjährige Bestwert, der nicht einmal Otto Waalkes' Komödienattacke "Otto's Eleven" zugetraut wurde.

Auch die ersten beiden Teaser-Trailer machten Hoffnung, obwohl sie gleichzeitig einen recht zwiespältigen Eindruck zurückließen, wohin die Reise eigentlich gehen sollte: Der erste, komponierte Teaser war ein düsteres Glanzstück in der Tradition von alptraumverursachenden Wachrüttlern wie "Unten am Fluß", durchtränkt von einer erfrischenden Ernsthaftigkeit, die man sich seit Jahren in den Animationsfilmen Hollywoods gewünscht hätte. Der zweite Teaser war dann das totale Gegenteil: Animationskunst auf der Höhe der Zeit, extrem gelungene Synchronarbeit, aber auch weggeblasener Anspruch, ersetzt durch überdeutliche Anleihen bei Klamauk wie "Ice Age" und "Madagascar". Beide Teaser für sich gesehen würden jeweils spannende, ja ziemlich erfolgsversprechende Projekte repräsentieren. Als ein wildes Dr. Jekyll & Mr Hyde-Experiment betrachtet, scheint das dagegen eine echte Herausforderung für Zuschauer und Verleih zu werden.

Links: - Teaser #1 & #2

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