Samstag, 18. April 2009
Movie Connections: "Inglourious Basterds" & "Das Blut der Anderen"
schwanenmeister, 16:24h
Eine kurze Zeitungsnotiz:
"Und dann wieder, als wäre ihm das zu artifiziell, hat Tarantino darauf bestanden, ein paar Außenaufnahmen in Paris zu drehen. Er ließ nicht locker, bis man endlich im 18. Arrondissement das Bistro gefunden hatte, an das er sich so lebhaft aus Chabrols 'Das Blut der Anderen' erinnerte." (Peter Körte, FAZ)
Oben sieht man Jodie Foster ins Original-Cafe schlendern, unten Tarantino samt Crew vor dem möglicherweise selben, wenn auch augenscheinlich veränderten Bistro sitzen.
Wenn man sich heute Claude Chabrols "Das Blut der Anderen", eine ursprünglich fürs Fernsehen geplante mehrteilige Serie nach einem Roman von Simone de Beauvoir, ansieht, stellt man zuerst entgeistert fest, was für ein genaues filmisches Gedächtnis dieser Teufelskerl doch haben muss. Das verträumte Cafe taucht im Film vielleicht zwei, drei Mal für nur kurze Zeit auf, spielt in der Handlung keine weitere Rolle. Es ist einfach da, und es ist schön anzusehen, und es kommt ganz zufällig in einem Chabrol-Kriegsdrama mit Jodie Foster und Sam Neill vor.
Warum "Das Blut der Anderen", obwohl es nicht wirklich ein toller Film ist, trotzdem lohnt, hat dreierlei Gründe:
1. Es ist ein Film, der zu sehr großen Anteilen im Studio entstanden ist. Sehr viele Aufnahmen wurden in Räumen, in gebauter Kulisse gedreht. Und Claude Chabrol verstand es daraus ganz kunstvoll, eine eigene filmische Realität zu erschaffen, die glaubhaft erscheint.
2. Jodie Foster hat eine extrem passende deutsche Synchronstimme; aber ihre Originalstimme ist noch viel schöner, vor allem wenn sie so geschliffen scharfe Dialoge wie in der ersten Hälfte dieses Films aufsagen darf.
3. Sam Neill, der schlapphuttragende Neuseeländer aus "Jurassic Park", spielt hier einen der schleimigsten und widerlichsten Filmnazis, die ich bisher kennenlernen durfte. Herrlich! Hätte Klaus Kinski nicht besser hinbekommen.
"Und dann wieder, als wäre ihm das zu artifiziell, hat Tarantino darauf bestanden, ein paar Außenaufnahmen in Paris zu drehen. Er ließ nicht locker, bis man endlich im 18. Arrondissement das Bistro gefunden hatte, an das er sich so lebhaft aus Chabrols 'Das Blut der Anderen' erinnerte." (Peter Körte, FAZ)
Oben sieht man Jodie Foster ins Original-Cafe schlendern, unten Tarantino samt Crew vor dem möglicherweise selben, wenn auch augenscheinlich veränderten Bistro sitzen.
Wenn man sich heute Claude Chabrols "Das Blut der Anderen", eine ursprünglich fürs Fernsehen geplante mehrteilige Serie nach einem Roman von Simone de Beauvoir, ansieht, stellt man zuerst entgeistert fest, was für ein genaues filmisches Gedächtnis dieser Teufelskerl doch haben muss. Das verträumte Cafe taucht im Film vielleicht zwei, drei Mal für nur kurze Zeit auf, spielt in der Handlung keine weitere Rolle. Es ist einfach da, und es ist schön anzusehen, und es kommt ganz zufällig in einem Chabrol-Kriegsdrama mit Jodie Foster und Sam Neill vor.
Warum "Das Blut der Anderen", obwohl es nicht wirklich ein toller Film ist, trotzdem lohnt, hat dreierlei Gründe:
1. Es ist ein Film, der zu sehr großen Anteilen im Studio entstanden ist. Sehr viele Aufnahmen wurden in Räumen, in gebauter Kulisse gedreht. Und Claude Chabrol verstand es daraus ganz kunstvoll, eine eigene filmische Realität zu erschaffen, die glaubhaft erscheint.
2. Jodie Foster hat eine extrem passende deutsche Synchronstimme; aber ihre Originalstimme ist noch viel schöner, vor allem wenn sie so geschliffen scharfe Dialoge wie in der ersten Hälfte dieses Films aufsagen darf.
3. Sam Neill, der schlapphuttragende Neuseeländer aus "Jurassic Park", spielt hier einen der schleimigsten und widerlichsten Filmnazis, die ich bisher kennenlernen durfte. Herrlich! Hätte Klaus Kinski nicht besser hinbekommen.
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