Samstag, 31. Januar 2009
"Not Quite Hollywood - The Wild, Untold Story of Ozploitation"
schwanenmeister, 16:00h
Bereits am 7. Januar erschien die mit Audiokommentaren und Interviews voll gepackte Doppel-DVD in Australien, ich habe das Schmuckstück heute erst ansehen können. Edgar Wrights viertliebster Film 2008 ist eine liebevoll gestaltete, prominent besetzte Dokumentation über das ozeanische Genrekino der 1970er und 1980er-Jahre jenseits der Mad Max-Reihe. Aber keine Angst: Auch George Millers Klassiker wird behandelt, nur geht es Filmemacher Mark Hartley, der vor "Not Quite Hollywood" z. B. DVD-Extras für australische Filmklassiker wie "Picknick am Valentinstag" zusammen schraubte, vor allem um die anderen, längst vergessenen oder niemals von einer größeren Masse von Menschen gesehenen Sexploitation-, Slasher-, Horror- und Car-Chase-Perlen.
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schwanenmeister,
Dienstag, 3. Februar 2009, 11:51
Wer also das Gefühl hat, die naheliegende Videothek in- und auswendig zu kennen und ernsthaft Lust auf etwas aufregend Neues verspürt, für den ist "Not Quite Hollywood" genau das richtige. Ich kannte die meisten, sehr zahlreichen Empfehlungen bereits, schließlich trommelte Movie Geek Tarantino inoffiziell seit der "Kill Bill"-Premiere in Sydney, offiziell seit Herbst 2005 auf seinem Film Festival # 6 in Austin, Texas für unterschätzte Genregrößen wie Richard Franklin ("Patrick", "Road Games"), Brian Trenchard-Smith ("Dead End Drive-In", "Man from Hongkong") oder Everett De Roche ("Long Weekend"). Trotzdem gibt’s einiges zu entdecken. Zum Beispiel wusste ich nicht, dass Dr. Bob aus dem RTL-Dschungelcamp im wirklichen Leben Bob McCarron heißt und früher einmal der Tom Savini Australiens, der Großmeister des Gores war. Auf seiner Visitenkarte sammeln sich so illustre Titel wie "Mad Max - Der Vollstrecker", "Insel der Verdammten", "Braindead", "Body Melt", aber auch "The Year of Living Dangerously", "The Piano", "Matrix" und "Chopper". Auch hatte ich noch nichts vom ‘australischen Roger Corman’ Antony J. Ginnane oder der Stuntmanlegende Grant Page gehört. Und ich wusste nicht, wie unglaublich alt einer meiner absoluten Lieblingsschauspieler, nämlich Rod Taylor, geworden ist, was aber passt, da er demnächst Winston Churchill in „Inglourious Basterds“ spielen wird. Nach dem kurzweiligen Trip durch das Unterholz wünscht man sich heimlich auch etwas Ähnliches für die deutsche Filmgeschichte und stellt skeptisch fest: Es gibt für den australischen Nachwuchs, die „Saw“-Macher, die Gebrüder Spierig ("Undead"), Greg McLean ("Wolf Creek", "Rogue") und Jamie Blanks ("Storm Warning"), eine Menge zu tun, wenn man ernsthaft daran anknüpfen will, was eine Handvoll Australier damals losgetreten haben.
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